Die Conservera de Tarifa ist eine auf den Fang und die Verarbeitung von Rotem Thun (Thunnus Thynnus) spezialisierte Firma, die traditionelle Fangmethoden anwendet, um die Qualität und Nachhaltigkeit ihrer Produkte zu gewährleisten.
Sie betont die Bedeutung des Schutzes von Fischpopulationen und des Respekts für die natürlichen Lebenszyklen der Thunfische, die in der Straße von Gibraltar und im Mittelmeer gefangen werden. Die Firma setzt dabei auf Fangmethoden, die besonders ausgewählte, geschlechtsreife und somit fortpflanzungsfähige Thunfische erfassen, um die Nachhaltigkeit der Populationen zu fördern.
Ein zentrales Element der Fangpraxis ist die Verwendung der Almadraba, einer seit über 3.000 Jahren praktizierten Methode, die aufgrund ihrer Selektivität als umweltfreundlich gilt.
Die Almadraba fängt Thunfische am Eingang des Mittelmeers, wenn sie auf ihrer jährlichen Wanderung dorthin unterwegs sind. Der Fisch wird auf dem Höhepunkt seiner Entwicklung gefangen, was eine hohe Qualität des Fleisches sicherstellt.
Neben der Almadraba nutzt die Conservera moderne Fangmethoden wie das Angeln mit lebenden Ködern und Handleinen sowie Ringwadenfischerei, die jeweils auf die Vermeidung von Stress beim Fisch abzielen, um die Fleischqualität zu maximieren.
Diese Methoden ermöglichen es, den Thunfisch lebend zu fangen und unmittelbar nach dem Fang schmerzfrei zu töten, um die Bildung von Milchsäure zu vermeiden, die den Geschmack des Fleisches beeinträchtigen würde.
Die Conservera de Tarifa legt großen Wert auf den respektvollen Umgang mit den natürlichen Ressourcen und betont die Bedeutung des Erhalts von Großfischpopulationen in ihren Fanggebieten. Sie fördert den Einsatz von umweltfreundlichen und selektiven Fangmethoden, die die biologischen Zyklen der Tiere berücksichtigen und deren Fortpflanzung sicherstellen.
Ihre Philosophie spiegelt ein tiefes Verständnis für die ökologischen und biologischen Zusammenhänge der Meeresumwelt wider, kombiniert mit einem Ansatz, der sowohl die kulinarische Qualität als auch die Nachhaltigkeit in den Vordergrund stellt.
Die Fangmethode Almadraba - seit 3.000 Jahre
Die Almadraba ist eine traditionelle und sehr alte Fangmethode für Blauflossenthunfisch, die hauptsächlich in Spanien entlang der südlichen Atlantikküste und in Teilen des Mittelmeers praktiziert wird. Diese Methode wird seit der Zeit der Phönizier verwendet und hat sich bis heute erhalten, was ihre tiefe kulturelle und historische Bedeutung unterstreicht.
Die Technik der Almadraba basiert auf einem komplexen Netzsystem, das strategisch an den Laichwegen der Thunfische platziert wird, wenn diese im Frühjahr und Frühsommer durch die Straßen von Gibraltar und andere enge Meerengen ziehen. Die Almadraba-Netze sind in einer Art Labyrinth angeordnet, das es ermöglicht, die Thunfische in einen umschlossenen Bereich, den sogenannten "copo", zu leiten. Dieser letzte Bereich der Installation ist der einzige mit einem Boden, aus dem die Thunfische dann während der "levantá" – dem Akt des Heraushebens der Fische aus dem Wasser – gefangen werden.
Einige Schlüsselmerkmale der Almadraba sind:
Selektivität:
Die Almadraba fängt vorwiegend geschlechtsreife Thunfische, was bedeutet, dass jüngere, noch nicht fortpflanzungsfähige Thunfische die Möglichkeit haben, zu entkommen und sich zu vermehren. Dies macht die Methode zu einer der nachhaltigsten Fangmethoden.
Umweltfreundlichkeit:
Im Gegensatz zu Schleppnetzen oder anderen aggressiveren Fangmethoden ist die Almadraba weniger schädlich für das Meeresökosystem. Sie nutzt keine Treibstoffe und hat geringe Beifänge anderer Arten.
Historische und kulturelle Bedeutung:
Die Almadraba ist tief in der lokalen Kultur verwurzelt und wird in vielen Regionen Spaniens, insbesondere in Andalusien, als Teil des kulturellen Erbes angesehen.
Qualität des Fangs:
Die Thunfische, die durch die Almadraba gefangen werden, sind oft von hoher Qualität, da die Methode es ermöglicht, die Fische schnell zu verarbeiten und Stress und Beschädigungen des Fleisches zu minimieren.
Die Almadraba wird nicht nur wegen ihrer Nachhaltigkeit und Effizienz geschätzt, sondern auch wegen der Qualität des Thunfischs, den sie liefert, was sie besonders bei Kennern von hochwertigem Thunfisch beliebt macht.
Die Methoden Green Stick und Ike Jime sind zwei spezifische Fang- bzw. Schlachttechniken, die in der Fischerei verwendet werden, um die Qualität des Fisches zu maximieren und gleichzeitig den Stress und die Beschädigung des Fleisches während des Fangs und der Schlachtung zu minimieren.
Green Stick.
Die Green Stick-Methode ist eine moderne Fischereitechnik, die ursprünglich aus Japan stammt und vor allem beim Thunfischfang verwendet wird. Dieses System verwendet einen langen, biegsamen Stab (den "Green Stick"), der über dem Wasser gehalten wird, und an dem eine Reihe von Leinen mit Ködern hängt. Diese Köder ahmen fliehende Fische nach und springen über die Wasseroberfläche, was Raubfische wie Thunfische anzieht.
Vorteile:
Der Hauptvorteil der Green Stick-Methode ist ihre Selektivität und Effizienz. Sie lockt große, oberflächennahe Thunfische an, wodurch Beifang anderer Arten minimiert wird. Die Methode ist auch dafür bekannt, dass sie den Stress für den gefangenen Fisch reduziert, was die Qualität des Fleisches verbessert.
Anwendung: Green Stick wird vor allem im kommerziellen Thunfischfang verwendet und ist besonders beliebt in Regionen, in denen hochwertiger Thunfisch für Märkte wie Sushi und Sashimi gefangen wird.
Ike Jime:
Ike Jime ist eine japanische Methode zur Tötung von Fischen, die darauf abzielt, die Qualität des Fisches durch eine schnelle und humane Tötung zu verbessern. Diese Technik wird häufig von Fischern und Köchen verwendet, um sicherzustellen, dass das Fleisch seinen frischen Geschmack behält und eine hohe Texturqualität aufweist.
Prozess:
Der Prozess des Ike Jime beinhaltet das schnelle Durchbohren des Gehirns des Fisches mit einem scharfen Spieß, wodurch das Nervensystem sofort ausgeschaltet wird. Anschließend wird eine Drahtsonde entlang des Rückenmarks eingeführt, um alle Nervenimpulse zu zerstören. Dies verhindert, dass Milchsäure im Fleisch gebildet wird, was normalerweise beim Stress des Sterbens passiert. Die Technik schließt auch das Ausbluten des Fisches ein, was dazu beiträgt, die Reinheit und den Geschmack des Fleisches zu bewahren.
Vorteile:
Ike Jime verhindert, dass der Fisch Stresshormone freisetzt, die den Geschmack beeinträchtigen können. Die schnelle Dekomposition wird verzögert, was besonders wichtig ist, um die höchste Qualität für Rohverzehr wie Sushi zu gewährleisten.
Beide Methoden, Green Stick und Ike Jime, reflektieren einen wachsenden Trend in der Fischereiindustrie, bei dem sowohl die ökologischen als auch die qualitativen Aspekte der Fischereipraktiken betont werden, um sowohl nachhaltig zu sein als auch hochwertige Produkte zu liefern.